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*Abgesagt/Verlegung* Steele-Horster „Ehrenmal – Revisited“ in Essen (Stadtgrenze Bochum)
19. Apr 2020 - 15:30 bis 18:30
KostenlosBereits 1934 hatte die Stadt Essen unter ihrem nationalsozialistischen Oberbürgermeister Dr.Theodor Reismann-Grone ein Kriegerdenkmal errichten lassen, dass nicht etwa den Toten des I. Weltkriegs gewidmet war, sondern getöteten Reichswehrsoldaten und Söldnern der rechten Freikorps die zwischen 1919 und 1920 insbesondere streikende Arbeiter bekämpfen.
Am bis heute besuchbaren und inszenierten Erinnerungsort „Steele Horster Ehrenmal“ sowie im Linux Hotel (Villa Vogelsang) informiert Arnd Hepprich über die NS-Entstehungsgeschichte sowie die Erinnerungsgeschichte dieses Gedenkortes bis in die Gegenwart. Der Vortrag „Kampf an der Ruhr – Aktionen und Reaktionen“ von Dr. Mark Haarfeldt wirft zudem einen Blick auf ein – vielen unbekanntes – Stück Geschichte des Ruhrgebiets, das die Region prägte und diskutiert über die Konsequenzen, welche die junge Republik stark beeinflusste. Vor 100 Jahren war das Ruhrgebiet im Ausnahmezustand. Auf den Putschversuch in Berlin von ehemaligen Generalen erhoben sich im Ruhrgebiet Arbeiterinnen und Arbeiter, um die Entstehung eines autoritären Regimes zu verhindern. Nach dem erfolgreichen Generalstreik und dem Zusammenbruch des Putsches war für viele die Zeit reif, weitergehende Forderungen durchzusetzen. Proteste, fortgesetzte Streiks und eine weitergehend kämpfende Rote Ruhrarmee bewegten die Zeitgenossen.
Die Diskussion und das moderierte Gespräch legt einen Fokus auf die Bedeutung dieses Ortes für die rechte Szene und die Zivilgesellschaft – Wie gehen engagierte Bürger*innen mit diesem belasteten „Erbe“ um? Wir fragen auch: Was tun gegen rechte Einschüchterungs- und Okkupationsversuche?
Referent: Arnd Hepprich (Steeler Archiv), Dr. Mark Haarfeld (Historiker, Referent DGB Bildungswerk Bund)
Moderation: Dr. Joachim Thommes
Kursnummer zur Anmeldung: K.9
Anmeldung erforderlich